Silvesterquelle


Diese Quelle gilt im Volksmund als eigentliche Quelle des Silvesterbaches, vermutlich weil es einer der höchst gelegenen und nördlichsten Quellaustritte von mehreren ist, welche den Silvesterbach speisen.Aus hydrogeologischer Sicht entspringt die Quelle in den Hangschuttablagerungen von Paragneisen und Glimmerschiefern, welche der sogenannten „Antholz-Einheit“ des Ostalpins nördlich der Störungszone der Pustertallinie, der Grenze zwischen Südalpin und Ostalpin, zugerechnet werden. Typisch für dieses Gebiet sind zahlreiche Quellaustritte mit eher oberflächlichen Einzugsgebieten, die von Grundwasserkörpern innerhalb der Schuttablagerungen und der Verwitterungskruste des Gebirges gespeist werden. Das Regenwasser sickert in den Untergrund an den Hängen ein bis zu einer Tiefe, in der die anstehenden, kompakten Gesteine ein weiteres Eindringen in die Tiefe verhindern. An diesem undurchlässigen Bereich fließt das Wasser im Untergrund entlang, bis es an den Quellen wieder zutage tritt. Dabei kann es von den umgebenden Gesteinen Mineralstoffe aufnehmen, die den Chemismus des Wassers am Quellaustritt bedingen. Paragneise und Glimmerschiefer zeichnen sich durch ihre eher geringe Wasserlöslichkeit aus. Entsprechend sind im Quellwasser relativ wenige Mineralstoffe enthalten, sodass es als sehr weiches Wasser (geringer Gehalt an Calzium- und Magnesiumionen) mit generell sehr geringer Mineralisation eingestuft werden kann.Das Einzugsgebiet dieser Quelle erstreckt sich über die steilen, grasbewachsenen Hänge bis zum Bergkamm zwischen dem südöstlichen Bereich des Toblacher Pfannhorns und dem Spitzkinkele mit 2507 m Seehöhe. Dieser Bergkamm stellt auch die oberirdische Wasserscheide dar.