Altwahlen

Östlich von Wahlen befand sich noch in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts ein Ortsteil von Wahlen, den wir heute Altwahlen nennen. Wie auf dem Kataster-Mappenblatt aus dem Jahre 1858/59  ersichtlich, war an der Stelle, wo heute die Tischlerei Watschinger steht, Wald, und der Silvesterbach verlief dort, wo heute die Straße angelegt ist. Die Straße  überquerte den Bach vom Dorf kommend beim Bodenäcker auf einer Brücke und führte von da an südöstlich des Baches weiter ins Silvestertal.
Entlang des Weges, also an der Stelle des heutigen Holzlagerplatzes und des angrenzenden Waldes sind auf der Karte 14 Gebäude eingezeichnet (rot = gemauertes Haus, gelb = Holzhaus oder Hütte). Die Umrisse vieler Gebäude sind auf obengenanntem Mappenblatt bereits mit = markiert, was belegt, dass sie im Jahr 1858/59  schon gelöscht waren, also nicht mehr existierten und für einige Höfe, wie z.B. Plitzner sind auf der Karte  schon neue Hofstellen eingezeichnet. Laut historischen Quellen ist Altwahlen den gewaltigen Unwettern aus den Jahren 1823 und 1857 zum Opfer gefallen.
 



Ausgrabungen des alten Wirtshauses von Wahlen im Sommer 2020

 
Heute liegen all diese Gebäude unter den Geröllmassen des Silvesterbaches und mittlerweile ist großteils Wald darübergewachsen. Auch das Haus im Bodenäcker, das orographisch rechts vom Bach liegt, wurde eingemurt, es ist aber das einzige Haus dieses Dorfteils, das heute noch steht, weil auf die eingemurten Mauern ein neues Haus aufgezimmert wurde.
Die Flurbezeichnung von Altwahlen war laut Karte „überm Wasser“, was belegt, dass die Höfe doch einigermaßen oberhalb des Niveaues des Baches lagen; offensichtlich war es zu wenig, um von den Vermurungen verschont zu bleiben.
 
Infopoint Sylvesto-Kreis in Altwahlen